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Hallo,
einige kennen ihn schon, meinen Rucksack aus den genialen Apfel Canvas von byGraziela und Swafing, für die anderen zeige ich ihn noch einmal.
Quasi ein Schwung aus der Zeit „als die Welt noch im Einklang war“.
Könnte somit eine Reihe vieler wunderschöner selbst genähter Kleidung sein.
Der Canvas ist jetzt endlich erhältlich und somit verlinke ich noch einmal zu meinem alten Blogpost:
https://fraeuleinan.de/2018/10/11/rucksack-pakke/
Mein Profilbild hier auf meinem neuen Blog zeigt mich, eigentlich recht freundlich und lebensfroh.
Wenn ich sagen würde, dass ich es noch immer bin, nunja, dann würde ich wohl möglich lügen.
Ich bin eigentlich noch immer Andrea. Andrea die gerne näht, Stoffe shoppt, Freude hat und auch mal lacht.
Aber es ist alles anders. Ich bin anders. Ich habe mich verändert.
Augenblicke – Augenblicke die viel zu schnell vorbei gehen
Ich bin weniger gerne in Gesellschaft, eigentlich kann ich sogar sagen, ich fühle mich sehr unwohl und irgendwie „beobachtet“. Bin eher so die Eigenbrötlerin geworden, bin nicht mehr so unbeschwert in allem, und ja, lieber mehr für mich.
Vieles ist noch banaler geworden als bereits zuvor.
Seien es Gespräche über Wehwehchen, Meckerei oder, oder, oder.
Klar, jeder möchte sich irgendwie mitteilen, und das darf er/sie auch, aber wenn ich ehrlich bin, denke ich mir zur Zeit, was sind das für Sorgen?!
Ich weiß mittlerweile, dass so viele ein großes oder aber ein kleineres Päckchen zu tragen haben. Wissen wir was die Bäckereifachverkäuferin durchgemacht hat? Nein. Man sieht es eben nicht und somit darf niemand über jemanden urteilen und sich schon gar nicht über seinen persönlichen Weg der Verarbeitung äußern.
Hört darauf was euch und euren Liebsten gut tut. Lasst einfach mal den Haushalt liegen und genießt die Augenblicke.
Denn das sind es, Augenblicke – Augenblicke die viel zu schnell vorbei gehen. Hört auf Sachen aufzuschieben. Macht es, Jetzt.
Hört auf, euch über Nichtigkeiten zu ärgern.
Das Schreiben als Therapie – meine eigene Therapie
Ich bekam bei Instagram die Frage, wie man mit mir am besten umgehen sollte? Sie sei sich unsicher.
Ich finde die Frage toll, denn wenn ich nicht weiß, wie ich am Besten auf jemanden zugehen soll, so frage ich. Direkt.
Meine Antwort:
Eigentlich ganz normal. Wenn ich etwas genähtes zeige, mache ich es, weil es mir eine Freude bereitet. Wenn ich nähe, mache ich es weil es mir eine Freude bereitet. Somit darf man darauf gerne ehrlich reagieren. Wie zum Beispiel „Was für ein fröhliches Shirt“. Ja weil fröhliche, freundliche Farben einfach netter sind als schwarz und grau. Ich freue mich, wenn mein genähtes geschätzt wird, es schön empfunden wird und vielleicht zum nachmachen anregt. In dieser Zeit kann ich mich etwas darin verlieren. Und warum also nicht schreiben das man das genähte fröhlich findet?
Auch wenn sich noch so viel um Hannes dreht, bitte reduziert mich/uns nicht auf unser Schicksal. Ja, ich erzähle viel von mir, uns, wie es uns geht. Aber genau das ist irgendwie meine Therapie. Das Schreiben hilft mir. Ich habe schon immer gerne geschrieben. Es ist irgendwie meins – eben ich.
Meine Arbeitskollegin erzählte mir, dass sie irgendwie gefragt wurden von jemanden der uns „kennt“:
„Andrea ist die mit dem toten Kind oder?“
Ja nett oder? So der aufgedrückte Stempel? Es war wohl keineswegs unhöflich gemeint, und ja wir sind „die mit dem toten Kind“, aber wir sind auch noch viel mehr als das.
„Nein, ich bin nicht nur am weinen – ein laufender Trauerkloß „
Nein ich kann mich erfreuen, auch mal lachen, denn das muss und darf ich auch. Wenn die Hummel wieder mal ein Knaller vom Hocker reißt, ja natürlich muss ich dann lachen. Und es ist ehrliches lachen. Und das tut in dem Augenblick gut. Nur weil man zu tiefst traurig ist, heißt es nicht, dass man nicht auch glücklich sein kann. Hört sich komisch an oder?
Auch wenn es heißt ich sei so stark und mutig. Was wäre die Alternative?
Mich verkriechen? Das Leben leben lassen? Meine Tochter vernachlässigen die mich so sehr braucht? Die Ehe aufs Spiel setzten und somit meinen besten Freund, Mann, und den besten Papa für meine Kinder verlieren? Nein, das möchte ich nicht. Das möchte ich nicht für mich, für Hannes und für meinen Mann.
Meine schwäche für byGraziela Stoffe
Zum Rucksack und zum Stoff:
Der Rucksack ist quasi in einer „schnellen“ Aktion entstanden. Ich bekam die Mail im September ob ich nicht schnell einen Rucksack nähen könnte wie der von der Hummel. Ihr wisst schon, den aus dem Kleestoff. Der wird übrigens immer noch sehr geliebt.
Ich erst so „Rucksack dauert immer so lange, aber eine Umhängetasche wäre bestimmt möglich.“ Somit entschied ich mich für diesen Canvas. Genau meins. Dann bekamen wir noch Besuch von unseren Freunden aus Berlin. Ich so zu ihr „Ich habe ja noch 4 Tage Zeit.“ Bis dato war nichts zugeschnitten. Aber siehe da, ich hatte es geschafft. Verrückt und ohne den Nahttrenner zu benutzen. Ich finde ihn nahezu perfekt ;-).
Seit der Heart Me Kollektion von byGraziela darf ich im Designnähteam sein – für mich eine so große Ehre, weil ich die Designs liebe – und ich bin da schon vor unserem Schicksal im Team. Ihr wisst schon, ohne Stempel.
Der Stoff im berühmten Apfeldesign ist fester, wasserabweisender Canvas. Man benötigt eigentlich keine Vliesverstärkung der Schnittteile für eine formstabile Tasche.
Und das Beste, er ist endlich für alle verfügbar.
So, nun habe ich doch noch die Kurve bekommen nach meinem Redefluss.
Habt ein schönes Wochenende,
Andrea
Schnitt: Pakke von Kreativlabor Berlin
Stoff: byGraziela Canvas**
Unibaumwolle in braun und grün von Swafing**
und Kunstleder über DaWandtoffe: byGraziela Canvas**Unibaumwolle in braun und grün von Swafing** und Kunstleder*
weiteres Material: Taschenzubehör von Snaply
**Material wurde mir gratis zur Verfügung gestellt.
4 Comments
Waltraud Wydra
9. März 2019 8:00Liebe Andrea, ich habe deine Geschichte mit wehem Herzen gelesen. Ich weiß genau wie du dich fühlst. Mir ist es so ergangen als sich meine Enkelin vor sechs Jahren, mit 15 Jahren, das Leben genommen hat. Es tut unendlich weh, man denkt die Welt ist stehen geblieben und doch dreht sie sich weiter. Ich habe in dieser Situation die Menschen die wirklich zählen kennengelernt und einige banale oberflächliche auf dem Weg zurückgelassen. Auch heute tut es immer noch sehr weh, aber der Schmerz ist nicht mehr so bohrend. Ich wünsche mir für dich das es dir bald wieder besser geht. Ich bewundere dich sehr und fühl dich von mir ganz fest gedückt.
Maria
9. März 2019 12:02Liebe Andrea, ich kann dich gut verstehen, was die Gedanken hinsichtlich der Wahrnehmung anderer angeht.
Auch meine Familie erlebt gerade einen kleinen Schicksalsschlag. Nicht so gravierend und schmerzlich wie deiner. Dennoch einschlagend und lebensverändernd. Die meiste Zeit kann ich gut damit umgehend und auch positiv bleiben. Das möchte ich auch. Und dann gibt es Momente voller Tränen und Schmerz und Angst und Hilflosigkeit. Aber es steht uns doch zu diese Gefühle nicht mit allen teilen zu wollen, dennoch das Leben zu genießen, was wir noch immer führen und die Menschen mit Glück und Wonne zu lieben, die an unserer Seite laufen.
Ich wünsche uns, dass wir weniger darüber nachdenken, was die anderen vielleicht denken, dass es vielleicht falsch ist, wie wir gerade fühlen oder uns verhalten, denn das ist es nicht. Es ist unser Leben. Ein Leben mit Schicksalsschlag, aber unser Leben. Und wir sollten daraus weiterhin das beste machen.
Maria
9. März 2019 12:03Sei glücklich, wann immer du glücklich sein kannst. Lache, wann immer das Leben dir Momente zum Lachen schenkt. Und weine, wenn dir verdammt nochmal zum weinen zu Mute ist. Ich glaube fest daran, dass die Menschen an unserer Seite uns nicht „falsch verstehen“.
Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft für euch!
Sabine Kerschbaumer
11. April 2019 10:54Mir fehlen einmal mehr die richtigen Worten – aber ich (((umarme))) Dich einfach mal an dieser Stelle.
Sabine
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