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Hallo ihr Lieben,
eigentlich sollte der Beitrag schon vorgestern online gehen, dann gestern, aber dann habe ich ihn doch wieder aufgeschoben. Also heute 🙂
Naja, ist ja nicht so, dass ihr darauf warten würdet 😉.
Heute möchte ich ein bisschen etwas über die Gefühlswelt der Hummel erzählen, naja vielleicht auch meine.
Es sind Fragen, viele Fragen. Und somit sind es auch Ängste und Sorgen.
Ich sage und antworte gerne „Deine Fragen sind meine Ängste.“
Die Fragen, die mir die Hummel stellt, könnt ihr euch vorstellen.
„Wird das Baby wie Hannes sterben müssen?“
“Geht es dem Baby denn auch gut?“
Ich kann ihr keine Antwort geben. Jedenfalls nicht auf die erste Frage. Die zweite lässt sich eigentlich gut beantworten, aber auch dafür gibt es keine Garantie. „Ja zur Zeit geht es dem Baby gut.“. Die wird mit regelmäßigen Bewegungen bestätigt. Aber auch hier habe ich hin und wieder die Angst, nichts mehr zu spüren. Vor gut 11/2 Wochen waren wir irgendwie die ganze Zeit unterwegs. Also stehend und laufend. Aufräumen, rödeln, einkaufen eben hier und da. Und da war es mir gegen Nachmittag nicht bewusst, wann ich das letzte mal was gespürt hatte. Innerlich merkte ich diese Unruhe, was sagen mochte ich erst einmal nicht. Möchte ja niemanden verunsichern. Dann als wir wieder zu Hause waren sagte ich, ich möchte mich kurz ausruhen und eben ins Bett legen. Und da kamen sie, die kräftigen Bewegungen. Ich habe sie am Tag einfach nicht wahr genommen oder jedenfalls nich bewusst. Das war der Moment, an dem ich wieder entspannt wurde.
Ich gönn mir seitdem noch mehr als zuvor diese ruhigen Minuten um auf mich und in mich zu hören.
Ja und die erste Frage. Ich hoffe und bete, dass unser Regembogenbaby nicht sterben muss, jedenfalls nicht solange ich Lebe. Immer und immer wieder sage ich der Hummel „Ich hoffe das das Baby ganz lange bei uns ist.“ Eine Garantie fürs Leben gibt es nicht und ich bin immer noch der Meinung und Überzeugung, dass unser Todestsg bereits vorherbestimmt ist. Nervtet Weiß das schon.
Wir setzen alles daran, dass unser Regenbogen zu uns kommt um zu bleiben. Es wird sich nichts an meiner Liebe und Trauer an Hannes ändern, aber vielleicht wieder ganz viel Glück in unser Haus bringen.
Vielleicht eine Art Belohnung für die vergangenen zwei Jahre. Einmal Hölle und zurück!? Wer weiß.
Ich glaube ich hatte es schon einmal erzählt, dass wir der Hummel es eigentlich erst viel viel später sagen wollten, also das ich schwanger bin. Wir hatten sie extra zu den Großeltern gebracht, als der Termin mit meiner Hebamme Anstand. Leider kam da etwas dazwischen und anstatt vormittags kam sie nachmittags. Somit haben wir es der Hummel doch erzählt.
„Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“
“Ja!“
„Mama ist Schwanger. Du wirst noch einmal große Schwester. Wir bekommen ein Baby.“
Große Augen guckten uns an. Ihr Gesicht erhellte sich und sie bedankte sich. Sie sagte immerzu, Danke Mama, Danke Papa.
Für unsere Entscheidung, unsere Entscheidung für ein weiteres Kind, hatte ich immer wieder im Hinterkopf, was das mit uns und vor allem mit der Hummel macht. Natürlich ist es unsere Entscheidung, aber für jeden weiteren Schicksalsschlag wächst auch die Verantwortung, die wir einer kleinen Seele, die wir unserer Tochter zumuten. Auf viele Fragen gibt es keine Antwort, dass weiß die Hummel auch, aber ich kann ihr ein Stück weit Sicherheit geben, dass ich für sie da bin. Das ich versuche ihr alles zu erklären, dass ich sie auffange wenn sie mich braucht und das ich sie liebe.
Zur Zeit ist es nicht einfach. Seit Anfang November genau genommen. Die Hummel ist traurig. Sie kann jetzt, mit ihren 5 Jahren all ihr Gefühle und Emotionen besser verstehen. Mit 3 hat sie verstanden was passiert ist, und jetzt zwei Jahre später begreift sie es mit dem Herzen. Sie kann es besser greifen. Ich versuche soweit es geht für sie da zu sein. Wir versuchen da gerade einen guten Weg zu finden. Ich möchte in einige nicht eventuell mehr hinein interpretieren, was da vielleicht ist oder eben nicht. Wir beobachten und sind für sie da.
Ich meine in diesem kleinen Kopf geht gerade so viel vor. Es verändert sich wieder einiges. Sie weiß noch genau. Erst war Laterne laufen dann war Hannes Tod. Und jetzt war nicht nur der Todestag, jetzt kommt bald ein Geschwisterchen. Die Gefühle sind einfach gerade sehr intensiv.
Puh, jetzt ist es länger geworden als gedacht. Vielleicht auch wieder etwas durcheinander aber ihr kennt das ja.
Zum Outfit:
Ich habe hier den gestrickten Cardigan mit den Missi Fleurs Jersey und einem blauen Musselin vom Stoffonkel kombiniert. Die Afonso haben wir in Plön gemacht. Dementsprechend sind die Fotos von Ende September.
Übrigens, mein erster Cardigan für die Hummel. Ich habe das Pfeilpitzen Muster beinahe 2x aufmachen müssen, bis ich dank einer lieben Näh und Strickkollegin auf den Fehler in der Strickschrift gekommen bin. Danke Inga.
Gestrickt habe ich ihn nach einer Anleitung aus dem Buch „Nordic stricken“.
Etwas groß noch, aber da wächst sie noch gut rein ;-). Ich habe die Jacke auch nicht ganz so fest gestrickt, was natürlich noch etwas mehrweite bietet.
So, nun aber, habt einen schönen Tag ihr Lieben
Liebe Grüße, Andrea
Schnitte:
Immergrün von Firlefanz
„Rock“ von Schneiderline*
beides genäht in Gr. 116
„Pfeilspitzen Cardigan“ aus dem Buch „Nordic stricken“*
Stoffe:
„Missi Flowers“* und Musselin in blau vom Stoffonkel**
Wolle:
Drops Cotton Merino (Colour 3)
Knöpfe:
Kokosknöpfe von Stoff&Stil und Little.Lejo abgezwackt 😉
*Bezugsquelle/Affiliate Link
**gesponsertes Material
2 Comments
Daniela Dembowski
9. Dezember 2020 7:46So schöne Worte, so viele Gefühle, so schöne Sachen.
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Es ist schön, das ihr euch dafür entschieden habt.
Für die Hummel kann ich euch das Buch von Mechthild Schröter Ruhrpieper empfehlen: geht sterben wieder vorbei? sie macht übrigens auch Trauerbegleitung, auch für 5 Jährige gibt es da Gruppen. für die Eltern übrigens auch.
Dir möchte ich die Aufstellungsarbeit ans Herz legen um wieder besser ins Vertrauen zum Leben zu kommen und den Schmerz um Hannes Verlust einen Platz zu geben. Wenn du Fragen dazu hast, meld dich gerne.
Ein herzlicher Drücker, Gesundheit und eine schöne Vorweihnachtszeit wünsch ich euch
Von Herzen
Dani
FraeuleinAn
17. Januar 2021 21:06Liebe Dani,
vielen Dank für dein Kommentar.
Das Buch werde ich mir mal ansehen, danke für den Tipp.
Liebe Grüße, Andrea
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