genäht & gestrickt: Das Taufoutfit

genäht & gestrickt: Das Taufoutfit

Es ist vollbracht 🙂
Die ganze Anspannung ist von mir abgefallen.
Wochenlange Vorbereitung und Planung, mehr in meinem Kopf als woanders ;-).
Wir haben den kleinen Regenbogen am 19.03.2023 hier bei uns in Westerstede in der Kirche getauft, oder sagt man taufen lassen?

Für mich war es ein besonderer Tag, ein schöne und besonderer Tag.
Geplant war die Taufe eigentlich schon für das Vorjahr, aber irgendwie kamen wir dann doch nicht dazu und dieses Jahr war das Datum einfach perfekt, der 19.03.2023, ein Tag vor unserem 8. Hochzeitstag. Es passte einfach so gut :-). Wir haben somit Hochzeitstag mit Taufe gefeiert ;-).

Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.

Markus 9, 23b

Das Farbschema war beige, braun, grün – könnte auch eher taupe gewesen sein 😉 Grün weil es eben zum Winter Wunder passt. Seit der Schwangerschaft bedeutet mir die Farbe einfach so unglaublich viel. Eben grün wie die Hoffnung und er ist einfach unser kleiner Hoffnungsgeber <3
Und die anderen Farben haben sich dann so ergeben, da ich im Februar extra für die Taufe eine Strickjacke gestrickt habe.
Verrückt. Ich habe also damit angefangen 😉 und danach das Outfit weiter geplant.
Ich meine, ich habe seit Hannes Geburt eine Vorstellung in meinem Kopf, von Hannes Taufe. Da es dazu nie kam, blieb es bei der Vorstellung.
Als ich dann mit dem Regenbogen schwanger war und das Geschlecht erfahren habe, flammte die Erinnerung wieder auf. Ich hatte Angst, meine Vorstellung weiter zu träumen und habe es erst einmal weg geschoben. Dann ist der Winter Junge 1 geworden und letztendlich 2 und irgendwie war da immer noch diese eine Vorstellung in meinem Kopf. Eigentlich die Vorstellung von Hannes.
Ich habe es jetzt aber gewagt und meine Vorstellung von der Taufkleidung umzusetzen. Nicht für Hannes, sondern für uns. Für mich und den Regenbogen.


Damals sah die Kleidung keine Strickjacke vor, denn ich konnte nicht stricken. Ich erinnere mich noch an mein erstes Stirnband, welches nicht so geworden ist, wie ich es wollte, da ich rechte und linke Maschen nicht unterscheiden konnte, aber alles was genäht werden sollte, wurde jetzt genäht. 4 1/2 Jahre später für unser Winter Junge, unser Winter Wunder.
Ich bin dankbar, so dankbar, dass ich noch einmal die Chance bekommen habe, einen zauberhaften Jungen aufwachsen sehen zu dürfen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg, welches wir uns als teuerstes Gut halten müssen.

Die Strickjacke

Anfang Februar habe ich angefangen, die Jacke zu stricken. Ich habe mir im Januar einige Bücher gekauft und meine Wahl fiel auf die Jacke Ari von Stoff Knitting. Okay, ich hatte bereits vor dem Buch die Anleitung gekauft, aber letztendlich mit dem Buch gestrickt. Die Jacke wird Krausrechts gestrickt, ich liebe Krausrechts, und mit Raglan von oben nach unten 🙂 Liebe ich auch, alles schön am Stück. Besonders gut gefällt mir die Knopfleiste – wobei beim nächsten Mal werde ich weniger Knöpfe verwenden 😉 Waren jetzt doch bisschen viele.


Da ich wusste, wie sich die Wolle nach dem Baden verhält, passt die Jacke jetzt tatsächlich perfekt.
Verstrickt habe ich die Lana Grossa Merino Uno in der Farbe 3. Aus dieser Wolle habe ich Januar einen Pullover gestrickt gehabt und natürlich nicht die Maschenprobe vor der Wäsche ausgezählt, so dumm von mir, und demnach ist der Pullover gut gewachsen, somit wusste ich jetzt zu gut, dass ich bei der Jacke darauf achten muss :-).
Dummerweise fehlte mir für den zweiten Ärmel Wolle. Ein kurzer Gedanke kam auf, den etwas größeren Pullover zu ribbeln, da mein Stoffgeschäft die Wolle nicht mehr im Laden hatte und das ich die richtige Partienummer bekomme, ist schier unmöglich.
Letztendlich habe ich ein Knäul nachgekauft – natürlich nicht die gleiche Nummer. Auf dem ersten Blick sah es sogar passend aus und ich habe beim Stricken keinen Farbunterschied gesehen.
Das böse erwachsen kam dann nach dem baden und ich hätte heulen können.
Die Jacke habe ich nämlich erst 4 Tage vor der Taufe gebadet und ich hätte es nicht geschafft, den Ärmel wieder abzutrennen usw da ich ja noch die restliche Kleidung für uns nähen wollte 🙂
Also Augen zu und durch ;-).
Mein Mann sagte, wenn ich es nicht jedem erzählen würde, würde man es auch nicht sehen.
Also habe ich die Hummel gefragt, ob ihr an der Jacke etwas auffallen würde und sie sagte „Oh nein Mama“ und ich „Oh Gott man sieht es.“ Sie „Du hast die Augen beim Elefanten durch gestochen“
Ähm ja okay, ja ;-).
Sie meinte damit die Knöpfe. Die Knöpfe sind das besondere Teil an der Jacke. Sie verkörpern irgendwie so alles. Uns als Familie, wir 5. Ja genau 5.
Es ist der Elefant vom Grabstein von Hannes. Es ist also auch ein Stück weit Hannes bei der Taufe dabei gewesen. Nicht nur in unseren Gedanken, sondern irgendwie Anwesend. Jedenfalls für mich. Für mich bedeutet es wirklich ganz ganz viel.
Liebe Barbara, vielen Dank für die tollen Knöpfe.

Das genäht Outfit

Nun komme ich zu restlichen Outfit. Mein Traum wer wahr wurde. Mein Sohn, so schön.
Ich könnte quicken, jedesmal wieder, wenn ich Fotos von ihm sehe, Fotos in dieser Kleidung. Ich war bei jedem genähten Stück ein bisschen stolzer. Ein bisschen zufriedener und ein bisschen gesegneter. Ich war so so dankbar. Ich bin so so dankbar.
Genäht habe ich ihm ein komplettes Taufoutfit.

Die Hose
Angefangen bei der Hose, welche aus wunderschöner Baumwolle mit Fischgrätmuster genäht wurde. Den Stoff dafür habe ich bereits seit einiger Zeit im Stoffregal und wurde jetzt endlich komplett vernäht. Die Hose ist, dank ihrer Abnäher, richtig schick. Ich habe mich im Vorfeld für nur eine Po Tasche entschieden und dort direkt beim Label und ein kleines Baumwolllabel mit eingenäht.
Genäht habe ich die Klüngelbüx von Lotte & Ludwig in der Größe 98.
Bereits im Januar habe ich eine aus Cord genäht gehabt und mag sie am kleinen Mann sehr gerne, somit stand der Schnitt für die Taufe bereits nach der Cordhose fest. Die Hose aus Cord zeige ich euch noch mit dem Strickpullover, den ich oben erwähnt habe 🙂

Die Weste

Nachdem die Hose fertig war, habe ich mit der Weste weiter gemacht. Ich habe sie mit so viel Sorgfalt genäht, da ich mir keinen Fehler erlauben wollte und konnte. Der Stoff war nämlich gänzlich aufgebraucht. Im Vorfeld habe ich mir die Anleitung durch gelesen und nur „what?“ gedacht. Nachdem aber alle meine Schnittteile zugeschnitten und bestimmte mit Bügeleinlage verstärkt waren, habe ich einfach der Reihe nach die Anleitung befolgt und bin super damit zurecht gekommen und habe ein soooo tolles Ergebnis erzielt. Ich liebe die Weste.
Da ich, wie vorhin bereits gesagt, den Stoff gänzlich aufgebraucht habe, hat das Rückenteil der Weste einen anderen Stoff bekommen. Es ist ein Lederjersey – ebenfalls aus meinem Regal. Für die rechte Seite habe ich die linke Seite des Stoffes verwendet ;-). Passte so einfach besser. So ist das Rückenteil der Weste von außen schön samtig :-).


Für den Innenstoff habe ich zum Teil einen Baumwollstoff von seiner Krabbeldecke verwendet – ja auch die Krabbeldecke muss ich noch zeigen. Dazu wird es auch noch eine Anleitung geben. Ich sag es euch, mein Tag darf gerne mehr Stunden haben, also für mein Hobby :-D.
Kennt ihr den Moment, wenn man eine Tasche näht und man sie am Ende wendet? So ein schöner Moment war es auch bei der Weste.
Wie bei der Hose habe ich bei der Weste auch zu einem Schnitt von Lotte & Ludwig gegriffen. Es sind einfach tolle Schnitte. Durchdacht von Anfang bis Ende, tolle Schnittmuster und eine super Anleitung.
Der Schnitt zur Weste heißt „kleiner Halunke“ :-).

Der Body

Nach der Weste fehlte nur noch das „Hemd“. Da habe ich mich direkt für einen Body entschieden. Versehen mit einem Polokragen und einer Knopfleiste ist es nicht nur praktisch, sondern auch mega hübsch und schick.
Ich hatte richtig Angst vor dem Body. Vor der Knopfleiste und dem Polokragen.
Letztendlich war die Angst überhaupt nicht begründet, denn alles lief wirklich super. Ich brauchte nicht auftrennen.
Für den Body habe ich mich für den Schnitt von Firlefanz entschieden. Den habe ich damals, oh Gott wie sich das anhört, Probe genäht und er sitzt einfach richtig toll.
Für den Polokragen habe ich dann aber zum Schnittteil von Klimperklein gegriffen.
Auch wenn der Bodyschnitt wohl auch einen Kragen hat, so habe ich auf meinem Schnittmuster irgendwie nur einen abgerundeter oder Wellenkragen gefunden und da fiel mir direkt das Buch „Klimperleicht – Nähen mit Jersey!“ von Pauline/Klimperklein ein. Die Anleitung zum Kragen und der Knopfleiste habe ich dann auch direkt aus dem Buch entnommen. Übrigens, das Schnittteil für die Knopfleiste stammt auch aus dem Buch ;-). Aber der eigentliche Grundschnitt ist der von Firlefanz ;-).
Soll ja alles seine Richtigkeit bekommen.
Der Body war relativ schnell genäht und einzig und allein hat mir meine Einfassung am Beinauschnitt am Ende nicht gefallen, sodass ich diese einmal abgetrennt hatte und noch einmal neu angenäht hatte. Ja okay, einmal habe ich dann wohl doch getrennt ;-). Aber das war, bzw. ist zu verkraften.
Alleine der Body sieht schon mega schick aus – er hat ihn nämlich am Montag mit anderen Kleidungsstücken getragen und sah dennoch zum anbeißen aus ;-).

Die Taufe

Am Sonntag, den 19.03.2023 war es also soweit und der kleine Mann sollte getauft werden.
Erst nachdem wir alle eingekleidet waren, habe ich unseren Täufling umgezogen. Mit jedem Kleidungsstück mehr sah er einfach niedlicher aus. Er sah einfach richtig klasse aus und ich war unheimlich stolz auf das gesamte Outfit, auf mich und meine Leidenschaft, alles fertigen zu wollen.
Der Taufgottesdienst selbst war auch sehr gut gestaltet. Mit Gitarrenmusik und Orgelklängen und 3 weiteren Täuflingen. Für unseren Räuber ging es natürlich nicht schnell genug und er ist vorher schon rum geflitzt und so weiter, aber der Pastor hat es echt gut gemacht und alle Kinder wurden wunderbar in den Gottesdienst integriert und durften helfen.

Mit unserem ausgesuchten Taufspruch bin ich sehr zufrieden und es passt einfach zu uns. Zum Regenbogen.
Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.
Hach ich könnte ihn immer wieder schreiben :-).


Der Pastor war beim Vorgespräch auch sehr angetan von unserer Auswahl und hat sich sichtlich gefreut, dass wir einen Spruch, abseits der „Liste“ ausgesucht habe.
Wir haben jetzt einen tollen Taufpaten an unserer Seite und konnten eine wirklich schöne Taufe feiern.



Am Ende des Tages sagte ich noch zu meinem Mann, dass wir jetzt ruhig noch auf ein, zwei Veranstaltungen gehen können, wir haben schicke Kleider ;-).

Ich hoffe ich habe euch in diesem Blogpost nicht gelangweilt und ich konnte euch inspirieren und vielleicht ermutigen besondere Kleidung für besondere Anlässe selbst herzustellen.
Hier ganz am Ende des Posts packe ich euch noch einmal alle Links zu den Schnittmustern hinein. Zu den Stoffen habe ich keine, da ich nicht mehr weiß, wo welcher Stoff her ist.

In den nächsten Tagen (Wochen) folgt noch die Kleidung von der Hummel und mein Kleid zeige ich euch auch, sofern mir die Fotos gefallen ;-). Ich habe es nämlich tatsächlich geschafft, 8 Kleidungsstücke zu nähen und eins zu stricken und bin nebenbei noch arbeiten gegangen ;-). Allein für den Zuschnitt habe ich zwei Vormittage, mit Unterbrechung, gebracht. Oh man ich bin so langsam. Aber naja, so ist es 🙂 Also es waren jetzt nicht zwei Vormittage am Stück, aber schon halt vor der Arbeit :-D.
Aber ich habe es geschafft. Yeah.

Hach und jetzt bin ich stolz, euch diesen Blogbeitrag und diese Fotos zu zeigen <3
Ich liebe sie und habe noch so viele weitere, die aber privat bleiben :-).

Nachdem dieser Blogbeitrag nun endlich online ist, hoffe ich, dass die nächsten nicht so lange auf sich warten – zeigen möchte ich euch hier nämlich so viel und eben mit mehr Text – eben anders als bei Instagram :-).

Liebe Grüße, Andrea


Schnittmuster:
Body „Pusteblume“ von Firlefanz*
Hose „Klüngelbux“ von Lotte und Ludwig*
Weste „kleiner Halunke“ von Lotte und Ludwig*

Strickmuster:
Strickjacke „Ari“ von Stroff Knitting

gestrickt aus der Merino Uno von Lana Grossa*


*Bezugsquelle/Affiliate Link

1 Comment

  • Maria
    24. April 2023 14:37

    Wunderschön, Andrea!

    Ich hatte eben beim Lesen permanent ein Grinsen im Gesicht: so schöne Fotos, Dein berechtigter Stolz auf das Outfit und die spürbare Liebe – wunderbar

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