Le Marais Shawl

Le Marais Shawl

Hallo ihr Lieben,
so kurz vor Weihnachten mag ich euch hier noch gerne meinen gestrickten Schal zeigen.
Ich mag ihn so.

Gestrickt habe ich ihn nach einer Anleitung von we are knitters.
Ich habe mir vor Ewigkeiten das Set gegönnt.
Der Schal ist richtig toll groß und für mich perfekt und eben anders.
Sonst stricke ich diese Dreiecktücher immer im Krausrechts Muster – wohl gemerkt, ich liebe das Muster – dieser hier ist aber im Perlmuster gestrickt. Hach. So toll.

Die Wolle ist eher so liebe auf dem 2. Blick, aber Liebe.
Am Anfang fühlte sie sich recht kratzig an, aber dann beim stricken ging es tatsächlich. Sie ist eben anders als die Wolle, die ich mittlerweile bevorzuge.

Ich hatte gestern kurz überlegt, ob ich euch den Schal erst nächstes Jahr zeigen soll, da ich mir noch ein neues Stirnband gestrickt habe, welches perfekt zum Schal passt, aber mit eine anderen Muster. Das Muster teste ich gerade noch an einer Mütze, und dann mag ich es wohl Testen lassen.

Das macht so Spaß. Also Stricken und ein paar Ideen verwirklichen. Und dann macht es mir natürlich auch Freude, wenn es euch am Ende gefällt was ich mache :-).

Vielleicht gibt es dann irgendwann auch gestrickte Kleidung nach meinen Ideen, wer weiß. Aktuell hängt mein Herz aber noch an Accessoires.

Was ich aber in diesem Blogpost noch erzählen wollte, hängt mit mir und meinem Gewicht zusammen. Naja klar, Gewicht ist immer so eine persönliche Sache, aber ich glaube ihr wisst was ich meine.
Mein Gewicht.
Wie ihr wisst, habe ich damals, nach der Geburt der Hummel, angefangen abzunehmen. Irgendwann kam halt dieser Punkt, diese Wahrheit, und ab dann muss man was tun. Es geht hier nicht um 5 kg sondern naja, mach einfach mal eine Null dran. Es sind nur Zahlen und Kleidergrößen nur Größen, dennoch ist sich jeder dessen bewusst, dass ein Übergewicht ungesund ist. Das komplette Gegenteil, starkes Untergewicht ist auch ungesund. Also was muss man versuchen, wenn man etwas ändern will, ja man muss versuchen gesund zu werden. Ziel ist und war es dauerhaft im Normalgewicht zu weilen.
Nachdem ich dann von November 2015 bis August/September 2016 knapp 50 kg abgenommen habe, habe ich mich das erste mal bewusst wohl gefühlt. Ich mochte mich leiden. Auf Fotos, im Spiegel, einfach immer. Und dabei war ich noch immer im leichten Übergewicht.
Das Abnehmen ging recht schnell und auch das halten war zunächst kein Problem.
Kurze Info, ich hatte das Gewicht mit einer Low Carb Ernährung abgenommen und danach relativ „normal“ gegessen, aber noch viel Low Carb.

Mit der Schwangerschaft von Hannes ging das Gewicht in die Höhe – viel Wasser aber auch die plötzliche Schilddrüsenerkrankung hat mein Gewicht in die Höhe getrieben. Hatte ich doch zwei Jahre so toll ausgesehen.
Der Punkt, dass ich wieder dick war, hat mich die Schwangerschaft weniger genießen lassen.
Auch nach der Geburt, habe ich mich vor mir selbst geekelt. Der Bauch war „schwabbeliger“ als zuvor und das Gewicht war auch wieder 3-Stellig. Ich habe es auf Teufel komm raus wieder mit Low Carb versucht. Es gelang mir aber nicht wirklich. Auch wenn ich es genauso gemacht habe, wie damals, es klappte nicht. Ich war wirklich verkrampft und am verzweifeln.
Dann ist Hannes gestorben und ich, ich kam wieder in die Richtung der zwei Zahlen. Ungesunder weise, denn nach der Beerdigung konnte ich erst einmal kaum was essen. Ich habe mich geärgert. Geärgert, dass ich die Zeit mit Hannes nicht so genutzt habe, wie ich sie hätte nutzen müssen. Ich hätte mehr genießen müssen. Mehr die Zeit gemeinsam, die so so kurz war, intensiver erleben müssen. Stattdessen habe ich viel zu viel gewollt. Nicht nur im Bereich des Abnehmens, nein auch hier. Nähen, bloggen, dabei sein.
Ich wurde regelrecht geerdet. Nicht immer verzeihe ich mir die Zeit, aber ich bin aktuell im reinen damit. Ich wusste es eben nicht besser und wurde vom Leben belehrt. Anders kann man es gar nicht sagen.

Als ich wieder anfing zu arbeiten, habe ich es mal mit Weight Watchers probiert. Joar, klappte ein paar Wochen ganz gut, dann kam es wieder zum schwanken und dann klappte es und wieder einmal kurz vor der 99, habe ich mich bemitleidet. Ich habe mich selbst sabotiert. Es ist überhaupt nicht schön zu reden, aber vielleicht war der eine Moment, den ich 2015 hatte, noch nicht wieder da.
Ob ich mich in den Jahren mochte, also körperlich, nein weniger, aber ich habe es für diese Phase meines Lebens akzeptiert.

Nach den ganzen Schicksalsschlägen folgte 2020 die Schwangerschaft mit dem kleinen Wunder. Ich bin mit einem hohen Gewicht gestartet und es blieb nicht dabei. Auch hier habe ich wieder viel Wasser eingelagert. Ich konnte meine Hände kaum mehr spüren, sie waren so dick. Meine Beine. Oh man.
Aber, es war so wie es war. Ich habe den Fehler nicht ein zweites Mal gemacht und habe genossen. Gelebt und gekuschelt und das Übergewicht, Übergewicht gelassen.

Dann kam dieser Punkt, auf dem ich wohl so lange gewartet habe, plötzlich ganz alleine.
Mai 2021. Muttertag.
Ich habe Fotos von der Hummel, dem Wunder und mir gemacht. Habe sie auch hier gezeigt.
Was ihr sehen könnt und was ich sehe ;-). Ich habe meine Beine „abgeschnitten“ damit es schöner aussieht. Es ist ja irgendwie doch immer eine Frage der Poste ;-).
Da war also der Moment. Ich stand vorm Kalender und habe die Monate gezählt. Wie viel „Zeit“ ich habe, damit ich am 04.09.2021 ordentlich aussehe.
Also los gehts. Mehr Bewegung, also mehr spazieren. Bewusster essen, weniger essen, anders essen. Ich habe mich wieder voll auf die Ernährung konzentriert. Irgendwann dann, dank des perfekten Hula-Hoop Reifens, damit angefangen und ja die Kilos purzelten.
Ich habe viel, okay fast ausschließlich, nach dem Kochbuch von der Frühlingszwiebel gekocht. Dank einer Freundin, bin ich auf sie aufmerksam geworden und ja hängen geblieben.
Irgendwann habe ich mich dann doch wieder bei Weight Watchers angemeldet, allerdings nur um zu gucken, wie viele Punkte ich denn so esse ;-). Ja die Kilos gingen und ich wenn ich mein Höhstgewicht vom Tag der Geburt nehme, habe ich verdammt viel abgenommen. Genau genommen mehr als bei der ersten Abnahme.

Aktuell bin ich am halten, okay, am genießen 😉 Es sind sicherlich ein paar Kekskilos drauf, aber das ist okay. Ich habe es im Blick und werde am 02.01.22 meinen restlichen Kilos den Kampf ansagen. Entspannt aber zielstrebig.
Das mein Körper, nach zwei weiteren Schwangerschaften nicht mehr so aussieht, wie bei der ersten Abnahme ist eben so. Aber ich passe wieder in viele meiner Kleidungsstücke, die ich alle im Schrank nach unten geräumt hatte.

Ich habe diesem Achtsamkeitsding nie viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber es ist so wichtig, auf sich selbst zu achten.
Für mich ist es wichtig, gesund zu sein. Für mich und für meine Familie. Ich nehme nicht ab, weil es jemand anderes von mir verlangen würde. Ich mache es ganz alleine für mich und meiner Gesundheit und am Ende haben wir alle was davon. Jeder der sich unwohl fühlt, muss herausfinden, woran es liegt, um das Gefühl auch ändern zu können.
Ich habe wusste, wenn ich wieder unter 90 kg wiege, dann mag ich mich lieber. Ich wusste, wenn ich es wieder schaffe, dann bin ich mehr im Reinen mit mir. Denn ich war schon mal bei 77 kg. Hört sich jetzt immer noch viel an, aber weiter ging es nie runter, damals ;-). Vielleicht schaffe ich es ja jetzt.
Was für mich gut ist, heißt nicht, dass ich es von anderen verlangen würde. Es ist mein Körper, meine Entscheidung, meine Gesundheit. Nur ich selbst kann der „Bodyposivity“ Bewegung nicht viel abgewinnen, wenn man, wie ich, stark übergewichtig war. Ich habe mich nicht hübsch, wohl, was auch immer gefühlt und meinen Körper habe ich nicht gemocht. Aber wenn das anderen anders geht, dann ist es so. Für mich war es wieder, so schlimm es auch ist, dass ich wieder abnehmen „musste“, notwendig, leichter zu werden. Leichter durchs Leben zu gehen.

Jetzt gehe ich „wieder“ leichter durchs Leben, und das nicht nur durchs Gewicht.
Ich habe mich geändertVerändert. . Viele Male.
Aber am meisten prägt sich mein Ich durch Hannes.
Niemand hat mich so geerdet. Danke.


Strickmuster: Le Marais Shawl von We are Knitters*
in der Farbe ocker
Wenn ihr diesen Code MGMQVI2XV verwendet,

bekommt ihr 10€ 😉

*Bezugsquelle

2 Comments

  • Barbara Günther
    21. Dezember 2021 18:30

    Liebe An, seit langen schaue ich immer mal bei dir rein. Ich habe mit dir gelitten, als das Unfassbare mit Hannes passierte. Meine Enkel sind 10, 8 und 4 Jahre alt. Bei allen Wünschen, die man für sie hat, die Gesundheit ist grundlegend für alles andere. Seit Jahrzehnten kämpfe auch ich mit Gewichtsproblemen. Als ich im vergangenen Jahr meine „Schallmauer“ (100 kg) durchbrochen habe, ernsthaft. Ich bin jetzt bei 90kg und freue mich darüber. Es soll noch mehr weg, doch es ist ein hin und her. Du bist eine schöne Frau, auch mit ein paar Kilo mehr und du bist eine starke Frau. Ich bin sicher, dass du deine Ziele erreichst. Ich wünsche dir und deiner Familie frohe Weihnachten und ein richtig gutes neues Jahr.

    • FraeuleinAn
      21. Dezember 2021 21:15

      Ich dank dir für deine Worte.
      Ja 100kg, bzw darüber ist nicht nur eine blöde Zahl. Ich kenne sie, und noch weitere höhere Zahlen und bin froh, wieder „nur noch“ wenige Kilos vom alten Niedriggewicht entfernt zu sein. Aber alles zu seiner Zeit. Seitdem ich das entspannter sehe, geht es mir deutlich besser damit.
      Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten und ein tollen Start ins neue Jahr 🙂

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