Nähmaschinen-Test: Janome MC 9400 QCP

Nähmaschinen-Test: Janome MC 9400 QCP

In Kooperation mit Nähpark Diermeier | Werbung

Hallo ihr Lieben,
vielen lieben Dank für eure Kommentare zu meinem letzten Blogpost. Ich wurde von vielen jetzt bestärkt, einfach direkt zu schreiben das mich so etwas verletzt und was man mir damit eigentlich sagen möchte.
In diesem Blogpost möchte ich aber nicht weiter darauf eingehen.
Heute möchte ich mein „schlechtes Gewissen“ dem Nähpark gegenüber „bereinigen“ – hört sich schlimm an oder? Sollte aber eher sarkastisch rüber kommen ;-).
Nein, mir wird das frei gestellt, ob ich meinen Testbericht noch veröffentlichen möchte oder nicht – es wäre sogar nicht schlimm gewesen, wenn ich ihn überhaupt nicht mehr abgegeben hätte.
Aber von Anfang an:

Die Testmaschine

Ein paar Wochen nach der Geburt vom Julijungen, von Hannes, bekam ich erneut die Möglichkeit eine Nähmaschine vom Nähpark zu testen. Der Zeitraum war, wie beim ersten Test, knapp 3 Monate. Hier im Blog habe ich noch gar nichts darüber erzählt, glaube ich.
Nunja nun fiel der Zeitraum auch in unseren Schicksalsschlag und somit auch in die Abgabewoche der Nähmaschine und des Testberichtes.
Ich habe die Maschine zeitig versendet, aber war nicht in der Lage überhaupt etwas gescheites zu schreiben, ich glaube das ist verständlich.
Auf jedenfall habe ich Petra Neuhierl eine Nachricht geschrieben, ich glaube sogar über Facebook, die wohl traurigste Nachricht die man von jemanden „Fremden“ erhalten kann.
Ich glaube der Nähpark wäre nicht der Nähpark wenn man in dieser Situation kein Verständnis hätte. Der Nähpark hatte Verständnis!
Somit ist eine Nähmaschine das wohl „sinnloseste“ in diesem Moment. Ich solle mir keinen Kopf machen. Und das habe ich nicht, denn dafür hatte ich auch einfach keinen Kopf.
Anfang März habe ich Petra eine Mail geschrieben und ihr meine Fotos und den Bericht zugeschickt, für mich war es wichtig, dass ich meine „Aufgabe“ beende. Hört sich komisch an oder? Aber ich bin einfach eine sehr gewissenhafte Person. Auch hier wurde mir wieder das bestätigt, was ich angenommen habe, und zwar, dass hinter einer großen Firma auch Personen mit Herz stehen. Ich hätte den Bericht gar nicht schreiben brauchen, das wäre schon okay. Aber ich wollte und somit folgt nun drei Monate später noch mein Testbericht hier im Blog.
Achtung es wird lang!

Die Janome MC 9400 QCP

Ich bin eine Googletante. Seit fast zwei Jahren bin ich auf der Suche nach einer neuen Nähmaschine für mich. Eine, die all das, was ich nähe, ohne zu meckern erledigt. Und somit google ich. Ich gebe in der Suchmaschine meine herausgepickten Maschinen ein und hoffe auf Testberichte. Und wenn ihr auch so eine Googletante seid, oder ein Googleonkel, dann hoffe ich, dass ihr bei mir gelandet seid.

Nach meiner Testphase der Pfaff Creative Icon wusste ich was meine neuen Nähmaschine haben muss und auf was ich verzichten kann. Auf die Stickeinheit, zum Beispiel, könnte ich gut und gerne verzichten 😉 Aber zum Schluss hat es doch schon Spaß gemacht.

Die Janome MC 9400 ist eine reine Nähmaschine aber mit den Sachen die ich mir für meine Nähmaschine wünsche.
Dies Testmaschine ist eher in meiner Preiskategorie als die Pfaff, somit war ich sehr gespannt ob wie Janome und ich Freunde werden.
Bis Anfang November konnte ich die Janome MC9400 also testen.
Es war eine Berg und Talfahrt. Es gab somit Höhen und Tiefen. Uhh ganz viele Tiefen.

Erst einmal aber die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Gewicht: 13,5 kg
  • Größe: 51 cm breit und ca. 32 cm hoch
  • LED Tochscreen
  • Ober- und Unterfadenwächter
  • Acufeed Flex mit Differential
  • großer Anschiebetisch (620 x 420 mm)
  • Fußanlasser und Fadenabschneider
  • Kniehebel
  • großer Lieferumfang an Nähfüßen und Stichplatten
Softshell und Kunstleder – au weia

Ich dachte, an dieser Maschine kann ich mich einfach ran setzen und nähen. Einfach nähen ohne etwas zu beachten. Schließlich kann ich ja nähen. Dachte ich.
Dies war leider nicht so.
Sie nähte nicht jedes Material ohne hier und da etwas an der Einstellung zu ändern. Das ändern des Nähfußdruckes ist schnell gemacht. Auf dem Touchdisplay einfach „durch scrollen“ und die gewünschte Änderung vornehmen. Soweit so gut.
Daran muss man sich echt gewöhnen, jedenfalls wenn die eigene Nähmaschine nichts kann außer Stiche auszuwählen und die Länge und Breite.

Leider habe ich bei Softshell oder aber Strukturkunstleder mehr geflucht als genäht und war wirklich am verzweifeln. Nadeln gewechselt, Garn gewechselt, Druck reguliert. Ich habe es einfach nicht hinbekommen ohne ein paar Fehlstiche. Das ärgerte mich wirklich sehr, vor allem weil ich einen Softshell Designnähen durfte. Da wollte ich, dass alles passt.
Ich meine, den Höhenunterschied und die vielen Stofflagen liefen echt gut. Der Stoff wurde perfekt transportiert und blieb nicht „kleben“ aber hin und wieder gab es leider einen Fehlstich.
Aber, der Transport war top. Kein auf der Stelle nähen, kein ruckeln oder so.Ich weiß ja, dass das Problem meistens vor der Maschine ist, und somit habe ich die Flinte nicht gleich ins Korn geworfen.

Großer Durchlass – perfekt zum Nähmalen

Viele andere Projekte haben mir auf der Janome MC9400 viel Freude bereitet. Vor allem das Nähmalen.
Allerdings ploppte dann immer eine Fehlermeldung auf, sobald ich den Transporteur versenkt hatte. Nach einer Nachfrage wie ich denn dann Nähmalen könnte, habe ich erfahren, dass man die Warnung einfach schließen kann, wenn alles seine Richtigkeit hat.
Quasi eine Nähmaschine die mit denkt.

Ich weiß den Durchlass und den Anschiebetisch und den Kniehebel sehr zu schätzen.
Was ein großes Plus an der Nähmachine ist, ist das extra Licht, welches man nach vorne ziehen kann. Es bietet somit ausreichend Licht gerade wenn man abends Näht oder den Nähbereich besser ausgeleuchtet haben möchte. Ein sehr nützliches Gadget. Ich habe das Licht immer heraus gezogen gehabt. Es ist wirklich sehr nützlich und man gewöhnt sich so schnell an so viel Licht. Was man vorher nicht kennt, vermisst man nicht aber danach ;-).

Nähfüße und Stiche

Die Nähmaschine bietet eine Vielzahl an Stichen und Nähfüßen. Ich selbst brauche meistens nur eine Handvoll aber mehr Möglichkeiten zu haben finde ich toll.
350 Stiche, 11 Knopflocharten, 7 Schriftarten, sowie 91 Nadelpositionen bietet die Janome.

Die Nähfüße der Nähmaschine können schnell gewechselt werden, da sie diese Snap-On Funktion haben. Ich glaube so nennt man es. Das System ist mir von meiner eigenen Nähmaschine also bekannt gewesen und somit ging der Wechsel wirklich fix.
Für wenige Nähfüße benötigt man den Schraubendreher, der im Lieferumfang vorhanden ist, um die Schraub zu lösen und den kompletten Fuß zu wechseln. Beispielsweise beim Obertransportfuß oder dem Stopffuß.

Der Anschiebetisch

Im Lieferumfang der Nähmaschine erhält man einen großen, durchsichtigen Anschiebetisch. So toll.
Leider war das Ausrichten des großen Anschiebetisches nicht ganz so einfach. Jedenfalls nicht, wenn man einen relativ günstigen Nähtisch hat, der bereits durch das Gewicht der verschiedenen Maschinen etwas gelitten hat. Bei einer besseren Tischplatte sollte das Ausrichten ohne Probleme erfolgen. Aber auch bei meiner günstigen Platte ging es letztendlich auch. Man muss nur jeden einzelnen Fuß justieren.
Was mir persönlich an dem Anschiebetisch weniger gefallen hat ist der Punkt, dass dieser nicht richtig eingerastet wird. Eben nicht so fest wie der normale „Kasten“ in denen Nähfüße und Zubehör aufbewahrt werden können. Dies würde ich mir anders wünschen.
Ist aber wirklich nur ein kleiner Makel.

Fadenwächter

Der automatische Fadenwächter ist klasse und hat mir so manches Mal das Projekt gerettet bevor ich mich ärgern musste „umsonst“ genäht zu haben. Ich glaube die meisten kennen es. Man ist fertig mit dem Nähstück und sieht dann beim verriegeln der Naht, dass der Unterfaden leer gegangen ist.
Auch den Fadenschneider habe ich immer benutzt und finde es toll, direkt neben dem Fußpedal diesen an der Platte montieren zu können.
Kurze Erklärung:
Der Anlasser, also das Fußpedal kann man an einer Platte montieren und direkt daneben als einzelnes „Pedal“ den Fadenschneider montieren. Somit kann man mit einem Fußklick die Fäden abschneiden lassen. Finde ich total praktisch.

Leider sieht der Nahtanfang danach oftmals unschön aus und es entstehen Fadenschlaufen. Dies war jedenfalls bei mir das Problem. Somit habe ich hin und wieder doch erst das Nähstück zur Seite gezogen und dann abgeschnitten um beim Nahtanfang den Ober- und Unterfaden festhalten zu können. Eben ganz normal.
Dieses „Problem“ hatte ich auch bei der Pfaff, somit ist es wohl ganz normal wenn keine Spannung auf den Fäden ist.

Der Kniehebel

Nie mehr ohne!
Der Kniehebel, der bei der Nähmaschine dabei ist, ist klasse. Ich möchte in Zukunft unbedingt eine Nähmaschine mit Kniehebel haben. Man gewöhnt sich schnell an einen und man vermisst ihn, sobald man nicht mehr die Möglichkeit hat. Glaubt mir 🙂
Ich hätte mir bei diesem aber eine bessere Reaktion gewünscht. Bzw. das man sein Knie nicht so weit gegen die Stange drücken müsste.
Vielleicht kann man das auch einstellen, das weiß ich nicht, aber weniger Freilauf wäre schön gewesen. Dies ist aber sicherlich auch meckern auf hohem Niveau.

Fazit

Im Großen und Ganzen wurde ich von der Janome nicht enttäuscht.
Sie hält alles was sie verspricht.
Was habe ich alles genäht?
Eigentlich alle Materialen die zwischen August und November hier gezeigt wurden. Eine Tasche aus Strukturkunstleder, eine Softshelljacke, viele Applikationen und eben das, was ich genäht habe. Jersey, Sweat, Musselin, Softshell, Kunstleder, Kork – nahezu alle Materialien die man bei mir im Regal finden kann.
Die Janome MC 9400 QCP ist eine solide Maschine mit Kraft und einem super Transport und das Wichtigste, einem gleichmäßigen Stichbild.
Die Bedingung ist einfach und der Display reagiert sehr gut.
Auch wenn beim Absenken des Transporteurs erst eine Warnung aufleuchtet, was wohl eher als Information oder Hinweis dient, kann man problemlos nähen.
Durch das umfangreiche Zubehör, welches Inklusive ist, werden einen keine Wünsche offen gelassen.
Ich denke gerade für Quilter ist diese Nähmaschine ein wahres Schätzchen unter den Nähmaschinen. Der Platz rechts neben der Nadel ist groß, ca. 28 cm Platz und das Licht mit dem zusätzlichen heraus schiebbaren Licht ist perfekt.
Mein einziges Problem waren die Fehlstiche und das ich den Anschiebetisch zu wacklig empfand. Erstes lässt sich sicherlich auf meine Ungeduld zurück führen.

Ich habe mich zum Schluss gegen die Maschine entschieden. Irgendwie hat es nicht gefunkt. Schwierig zu erklären. Es war nicht die Perfekte Maschine für mich.
Für diese spannende Testreise bin ich auf jedenfall sehr dankbar und konnte somit immer präziser sagen, was ich mir wünsche.
Und wer weiß, vielleicht ist die Janome ja perfekt für einen von euch?

Die perfekte Maschine?!

Als ich Ende April zu Besuch beim Nähpark war, habe ich mir vorweg ein, zwei Maschinen ausgeguckt. Also Maschinen, die ich mal testen möchte.
Wer kennt sie nicht, die Suchfunktion auf der Internetseite vom Nähpark? Da wo man schön alle seine Wünsche anklicken kann und einem dann Maschinen vorgeschlagen werden?
Böse. Seit der Pfaff Creative Icon habe ich es noch öfter gemacht als zuvor. Immer kamen relativ hochpreisige Maschinen raus.
Also habe ich die Chance ergriffen und beim Nähpark vor Ort ein, zwei Maschinen zu testen.
Ich kann es wirklich jedem empfehlen der in der Nähe wohnt, oder irgendwann mal in die Nähe kommt. Fahrt zum Nähpark, macht einen Termin aus und testet!
Es waren wunderbare Stunden im Nähpark und ich kann euch nun sagen, dass ich aktuell auf einer tollen Maschine nähen darf.
Mehr dazu bald.

Liebe Grüße, Andrea

Werbung/Kooperation
Die Nähmaschine wurde mir für einen gewissen Zeitraum vom Nähpark Diermeier zur Verfügung gestellt. Der Inhalt dieses Blogpost stammt ausschließlich von mir und gibt meine Meinung wieder.

1 Comment

  • Nähkäschtle
    13. Juni 2019 19:32

    Das ist meine Maschine und wir mussten uns erst aneinander gewöhnen, aber ich finde sie passt zu mir. Fehlstiche hatte ich anfangs auch manchmal, aber inzwischen weiß ich sie mag nicht jedes Garn und braucht immer die passende Nadel. Beim Patchworken und Quilten ist sie unschlagbar finde ich, ein Bulldog und ein Fels in der Brandung. LG Ingrid

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