Hannes Todestag ist mein persönlicher Endgegner des Jahres. 

Hannes Todestag ist mein persönlicher Endgegner des Jahres. 

Alle sagen mir, du machst das gut.
Aber mache ich es gut ?
Was ist denn dieses gut?
Kennen denn die anderen jemanden, der es nicht gut macht 
Oder anders gut ?
Wer sagt mir, dass das, was ich mache gut ist?
Richtig ist?
Gibt es denn überhaupt einen Weg der gut oder richtig ist?


Man sagt mir, es sei beeindruckend wie ich darüber rede.
Wie ich über dich rede.
Wie ich über deinen Tod rede.
Aber was ist denn daran beeindruckend ?
Sollten wir denn nicht alle reden? 
Darüber sprechen das man Mama ist. 
Mama von mehr als zwei Kindern.
Das man so wunderschöne Momente hatte? 
Reden nicht alle über ihre Kinder und was sie nicht alles können?
Warum also nicht reden, wenn ein geliebter Mensch gegangen ist ?
Wenn ich nicht rede, nicht darüber spreche das ich drei Kinder habe, Ist es ja nicht richtig. Oder ?
Ja, ich bin mir hier sicher, dass das nicht richtig ist. 
Ich müsste dann lügen. 
Sagen ich habe zwei Kinder. 
Das was man eben sieht. Zwei Kinder. 
Aber ich habe drei!
Drei geboren. 
Drei begleitet. 
In den Schlaf getragen und gekuschelt. Aber eins viel zu kurz. Nicht lange. Viel zu kurz.


Was aber nicht gesagt, nicht gesehen wird, ist, wie es einem geht. Wie es mir wirklich geht. 
Es wird nicht gesehen, dass das alles hier nicht richtig ist. Dass das Leben so nicht richtig ist. Nicht gut ist.
Mir geht es nicht gut. Eigentlich Nie. 
Eigentlich.
Dieses richtig, dieses gut gibt es nicht mehr. Gibt es seit 2018 nicht mehr. 
Ich kenne den Zustand nicht mehr wirklich. Diese besondere Leichtigkeit.
Und doch kenne ich ihn, den Zustand mit einer anderen Leichtigkeit. Vorsichtiger.
Es ist ein krux . 
Ich weiß wie es war und wie es nicht mehr wird, aber dennoch geworden ist. Anders geworden ist.
Ja, ich habe drei Kinder. Zwei hier, eins da. 
Nein ich habe drei hier, aber eben nicht so richtig. 


Der Todestag ist mein persönlicher Endgegner des Jahres. Ein fest eingebranntes Datum.
Ein Datum welches so präsent ist.
Ich bin hibbelig, nervös und ein wenig unkontrollierbar. Ja, auch „dünnhäutiger“.
Ich nenne es gerne: meine tickende Zeitbombe.
Der Zustand zwischen voller Kontrolle meiner Gefühle und dem kompletten Versagen.
Und dann wenn der Tag „geschafft“ ist, gehe ich erschöpft ins Bett und weiß, morgen wird es wieder ein bisschen besser. 
Bisschen anders. Wieder anders.


4 Jahre. 
Heute sind es bereits 4 Jahre. 
4 Jahre voller Sehnsucht und Trauer.
Voller Mut und voller Fragen.

Wir lieben dich Hannes.
Ich liebe dich.
Und niemand ist so nah und doch so fern wie du.
Du bist mein Sohn und du bist Einzigartig und bleibst Unvergessen.

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