Wie persönlich darf ein Blogpost sein?

Ich schreibe auf meinem Blog oftmals sehr privat und gehe mit vielen Themen wirklich transparent um. Warum auch nicht? Mein Blog begann als kleines „Nähtagebuch“hauptsächlich für mich.
Mit den Jahren hat sich Fräulein An weiter entwickelt und dient nicht mehr nur als ein reines Nähtagebuch.
Ich schreibe privates aber auch weniger privates. Dieser Blog ist schließlich ein Teil von mir, ein Teil von Fräulein An.
Dass das Leben nicht immer toll und wunderbar und großartig ist, ist kein Geheimnis. Dieses Jahr fing bei mir super an. Blog technisch und auch privat läuft alles rund, fast wie im Bilderbuch, für mein empfinden ;-).
Ich habe sogar Hin und Wieder etwas gewonnen und hin und wieder einfach eine kleine Portion Glück gehabt.

Zufrieden. Ich war zufrieden.

Das Gleichgewicht geriert etwas durcheinander, als mein Papa nach einer eigentlichen „Routine“ Operation in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde, da etwas schief gelaufen ist. Okay, das bekommen sie wieder hin. Ein paar Operationen hat er bis heute über sich ergehen lassen, aber es geht im gut. Zum Glück. Dennoch geht es nicht spurlos an einem vorbei.

Plötzlich und unerwartet ist meine Oma letzte Woche Dienstag gestorben. Diese Nachricht kam so überraschend, zu überraschend.
Was habe ich gerne über sie gesagt „Quick fidel“ – ja so war sie. Sie hatte ihre körperlichen „wehwehchen“, war aber dennoch gesund und munter.
Der Tod gehört zum Leben dazu, dennoch kommt er so plötzlich und unterwartet. Im Altern von 83 Jahren war es für meine Oma Zeit zu gehen. Sie hat es gewusst und gespürt. Ihre letzten Worte seien zu meiner Tante „ik goh“ gewesen. „Ich gehe“. Es war Zeit zu gehen. Ohne Leid.
Sie hat ihr Leben gelebt und hat zahlreiche Städte und Länder bereist. Sie hatte das Glück 5 Urenkel kennen zu lernen und war stets zufrieden.

„Wir wollen nicht trauern, dass wir sie verloren, sondern auch dankbar sein, dass wie sie hatten.“


Ich ärgere mich, in den letzten Jahren weniger zu Besuch vorbei gekommen zu sein, kann es aber nicht ändern und ich glaube meine Oma war mir auch nicht böse drum. Wir wohnen einfach nicht mehr nah bei und durch die Arbeit im Schichtdienst und und und. Ihr kennt das bestimmt.

Das was bleibt ist die Erinnerung an Gute und schöne Zeiten und die bleiben ein Leben lang und ich bin froh eine Oma gehabt zu haben.

Das Leben ist einfach zu kurz und zu kostbar es nicht zu genießen. Ich versuche mich nun öfters daran zu erinnern, über jeden Tag dankbar zu sein. Auch wenn der Spruch schon so abgestumpft ist, so sollte er uns dennoch begleiten „Lebe jeden Tag so als wäre es dein letzter“.

Liebste Grüße, Andrea

3 Comments

  • Frechdachs
    13. April 2017 21:24

    Liebe Andrea, mein herzlichstes Beileid ��. Fühl Dich still umarmt. Auch ich musste letztes Jahr im Juni für immer von meiner Oma Abschied nehmen und kann nachvollziehen wie es Dir jetzt geht. Deine Oma wird immer ein Teil von Dir sein. Mitfühlende Grüße. Anja

  • Rike Busch
    14. April 2017 6:21

    Liebe Andrea,
    Das tut mir sehr leid! Fühl dich gedrückt! Meine Lieblingsoma ist nun schon 12 Jahre tot und trotzdem fehlt sie. Aber sie ist auch immer da. Gestern ist ganz plötzlich der Vater meiner besten Freundin mit 60 verstorben. Da gehen einem ähnliche Gedanken durch den Kopf. Carpe Diem!
    LG Rike

  • Anonym
    25. April 2017 20:22

    Liebe Andrea,
    mein Beileid für diesen Verlust. Ich finde es sehr mutig von dir, deine Gefühle hier mitzuteilen. Wie schön, dass sie ihre Urenkel noch kennenlernen durfte! Beim Lesen musste ich an meine Oma denken – und wie dankbar ich ihr bin, dass ich offenbar die Leidenschaft fürs Nähen von ihr vererbt bekommen habe…
    Liebe Grüße
    Sonja

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